Zeit für ein neues Auto

Ein später zweiter Teil.
Ca. sechs Monate ist es her. Da hatte ich mir ein neues Auto gegönnt. Und meine Beweggründe dazu geschildert (Nur ein Auto? Nur ein Sportwagen! – Warum es mir wichtig ist, authentisch zu sein!) und weitere Einblicke in meine neue Welt gegeben.

Irgendwie neu, irgendwie aber auch nicht

Das „alte“ Auto habe ich abgegeben. Und mir letzte Woche ein neues geholt. Dazwischen lagen drei Wochen ohne, jedenfalls ohne einer meiner beiden Autos.
Die Frage ist also was es diesmal wurde. Oder ist die Frage erst mal ob man wirklich nach sechs Monaten ein neues Auto braucht. Das können wir abkürzen: Nein. Natürlich nicht. Nicht nach sechs Monaten schon. Erst recht nicht, wenn ich doch noch ein zweites (altes) Auto besitze.
Für einen Menschen, der auf Nachhaltigkeit Wert legt – dazu zähle ich mich – ist das schon eine Meisterleistung der (Geld-)Verschwendung. Ja. Wenn. Wenn da nicht dieses Projekt Beziehung wäre. Und dem ordne ich alles unter, beizeiten ebenso mich selbst obendrein.

Was ist es also geworden?
Bis zuletzt war es ein Sportwagen. Den gab ich wieder ab. Nicht ganz freiwillig, mir hat das schwarze Ding wirklich gefallen. 6 Monate mit dem Wagen haben mir Spaß gemacht. Natürlich ein teurer Spaß, nach irdischen Maßstäben. Auch wenn der Spaß bezahlbar ist, Erlebnisse sind es hingegen nicht. Erlebnisse sind unbezahlbar. Die hat man oder man wünscht sie sich. Das gilt für Autos genauso wie für alles andere im Leben. Ersetze die Variable Auto nach eigenem Gusto durch einen schicken Urlaub oder ein Haus. Oder einen Partner. Die einen haben ihn, die anderen nötig.

Und diesmal… ist es wieder ein Sportwagen. Es ist dem letzten Auto verdammt ähnlich. Innen komplett, außen nicht. Was daran liegt, dass ich nur die Farbe gewechselt habe. Nicht in einer Lackiererei. Kurzerhand habe ich das Auto einfach in einer anderen Farbe neu bestellt und sonst alles identisch belassen. Premiere in meinem Leben. Zweimal nacheinander das gleiche Fahrzeug zu besitzen. Es ist aber auch zu schön, um ihm untreu zu werden. Wäre es eine Frau, würde ich ihr eine 8 geben. 😉

Wärst Du immer noch hier?

Die drei Wochen ohne Sportwagen habe ich übrigens auch gut überlebt. Im Nachgang habe ich gemerkt: „Hey, ohne dieses Auto ist es auch okay. Da kann ich auch ganz gut drauf verzichten.“ Und jetzt, wo ich es wieder habe – bzw. seinen Bruder in Blau – habe ich bei jeder Fahrt wieder gespürt: „Hammermäßig ist es schon!“, um es in Bohlen’scher Sprache auszudrücken.

Für mich nehme ich mental mit, dass es ohne teures Auto gut geht. Mit hingegen noch besser. Das sieht man – wie vieles im Leben – auch erst richtig ein, wenn man mal darauf verzichten „musste“. Zu schätzen wissen, ist das Stichwort. Lässt sich natürlich übertragen, auf all die anderen wichtigen Lebensbereiche. Ihr wisst was ich meine.

Ein teures Auto hat mich in all der Zeit nicht negativ verändert. Genauso wenig wie teure Kleidung oder sich den Luxus einer großen Wohnung für sich alleine zu gönnen. Selbst oft in teure Clubs zu gehen nicht. Oder was auch immer. Ich gehe immer noch genauso gerne in günstige Bars und liege auch genauso gerne auf der grünen Wiese und gehe spazieren. Und ich bin jederzeit bereit meine „mach-alle-Schotten-weit-auf“-Mentalität gegen die Vernunft einzutauschen. Zurückzutauschen. Wenn mir Eine einen Grund dafür gibt! Die Eine.

Und während dem Verfassen dieser Zeilen denke ich an einen schönen Song von Bushido. Man muss ihn nicht mögen, den Bushido. Manche Songs von ihm mag ich doch sehr. Aber er wirft mit seinem Text wichtige Fragen auf. Fragen, die nur jeder für sich selbst beantworten kann.

 

21 Kommentare zu „Zeit für ein neues Auto

  1. Ich lebe auch recht … verschwenderisch ist vermutlich nicht das richtige Wort. Ich gebe gern Geld aus. Für Klamotten, gutes Essen, gute Technik, Reisen. Für die angenehmen Dinge des Lebens.

    Ich habe zwar kein Auto, aber dafür vier Fahrräder. Keines davon war im eigentlichen Sinne „billig“, sondern preiswert im Sinne von „seinen Preis wert“. Insofern kann ich verstehen, was jemand für ein Auto empfindet 😉

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  2. Wenn du deinem Auto als potentielle Frau eine 8 gibst, muss oder darf sie scheinbar sehr interessant und mindestens genauso schön sein, oder? 😉

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    1. Für mich persönlich hab ich als untere Grenze tatsächlich eine 6,5 festgelegt. Das aber wirklich nur, wenn sonst alles andere Weltklasse ist. Ziel ist schon eine 7+. 🙂

      Zu dem Thema werde ich demnächst einen eigenen Artikel herausbringen. Hab ich schon seit ein paar Wochen vor und in der Pipeline…

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        1. Hm… das ist eine verdammt gute Frage.
          Aber eine tolle Herausforderung für einen Freitag Nachmittag, die Zeit nehme ich mir aber jetzt. Danach gehts kurz in die Stadt auf einen Kaffee bzw. ein Eis.
          Aaaalso…

          Ich kann Dir beim besten Willen gar nicht exakt sagen was ich „unbedingt“ will. Es sind eher „nur“ umgekehrt Ausschlusskriterien, die in mir das Aufkommen von Gefühlen gegenüber einer Frau schnell zerstören. Insofern hat es eine Frau ziemlich einfach bei mir zu punkten, behaupte ich.

          Da fällt mir gerade auf… dass das echt eine gute Frage ist. Wow.

          Und los:
          Ich stehe nicht auf Raucherinnen. Und auch nicht auf stark alkoholisierte Frauen. Was daran liegt, dass ich auch nicht rauche und beim Weggehen nie Alkohol trinke. Ein Gläschen Wein zum Anstoßen ist gut, ein paar Cocktails und Shots hingegen finde ich abstoßend.

          Zur Optik: Keine besondere Präferenzen was die Herkunft betrifft. So oberflächlich bin ich nicht, dass die Frau unbedingt blond oder braunhaarig sein soll, oder sonst was. Auch die Nationalität ist mir total egal. Mir ist nur die Seele wichtig. Das Herz. Und die Gefühle, die sie in mir auslöst und mir gleichzeitig vermittelt. Wenn das passt, bin ich happy und schmilze dahin. Fantastisch finde ich es, wenn eine Frau aufmerksam ist. Sonntag Nacht hatte ich so ein Erlebnis, dazu werde ich den nächsten Artikel schreiben. Geduld bitte, dann weißt Du aber was ich meine. Ich sage nur soviel vorab, wenn Du dann die Passage zum Thema „Bitter Lemon“ liest, dann denk an diese Zeilen hier. 😉

          Was ich mag ist, wenn eine Frau einen ästhetischen Körper hat. Also nicht (stark) übergewichtig ist. Dann lieber etwas schlanker als umgekehrt. Aber auch da bin ich nicht so. Alles kann man trainieren, das soll per se also auch kein Ausschlusskriterium sein. Nur ein grober Anhalt.

          Was mir hingegen viel wichtiger ist, ist die Aussage durch ihren Stil: Saubere Kleidung! Manche Mädls haben schmutzige oder abgetretene Schuhe. Geht gar nicht. Ich lege wert auf Körperpflege. Marken sind mir egal. Mir geht es mehr darum zu sehen, ob sich jemand über sich selbst „Gedanken macht“. Was auch dazu gehört, ob eine Frau sich farblich passend kleidet. Ist kein muss, wirklich nicht. Aber ein Beispiel für: „Die Frau rennt nicht einfach aus dem Haus und ihr ist alles egal.“
          Es ist einfach mega hübsch anzuschauen, wenn eine Frau z. B. dunkelblaue Schuhe, mit einer dunkelblauen Hose (bzw. einem dunkelblauen Rock oder Kleid), einem andersfarbigen Oberteil und wiederum einer dunkelblauen Jacke trägt. Dazu Ohrringe in dunkelblau bzw. der Farbe des Oberteils.
          Solche Feinheiten sind schön, aber kein muss. Wirklich nicht. Es ist einfach nur schön und ein Pluspunkt.

          Das Äußere ist letztlich immer nur ein Spiegel des inneren Zustands, davon bin ich überzeugt.
          Bei Immobilien, sagt man, sind die 3 wichtigsten Kriterien: Lage, Lage, Lage.
          Bei Frauen, sage ich, sind die 3 wichtigsten Kriterien: Natürlichkeit, Natürlichkeit, Natürlichkeit.
          Keine dick aufgetragener roter Lippenstift. Keine kurzen Miniröcke, ich stehe nämlich auf Stil. Nicht zuviel blingbling und diese Selfie-Manie mit ständig dem Handy in der Hand. Dieses Tussige an der Bar sitzen mit Spiegel in der einen Hand und den Kajalstift in der anderen Hand… ihhh. Geht gar nicht.
          Es ist eigentlich so easy: Einfach normal sein, Mensch sein. Und keine übertriebene Arroganz. Bin ich nämlich auch nicht. Wir sind alle Menschen. Und das versuche ich immer auszustrahlen.
          Alles andere – welche Farben, welche Hose, welches Kleid oder solche Dinge… sind echt nicht so wichtig. Mir sind die Ausstrahlung und das Charisma wichtig. 🙂

          Konnte ich Dir in etwa ein Bild vor Dein geistiges Auge malen? 🙂
          Aber zu Deiner Frage sollte ich auch mal einen eigenen Artikel schreiben… hmm.. ich denk drüber nach… einfach auch, um mich selbst mehr damit zu beschäftigen. *hehe*

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  3. Und ich dachte immer, dass es ausschließlich für das weibliche Geschlecht von Bedeutung ist, welche Farbe ein Wagen hat 😳. Besonders, da doch y-Träger nicht wirklich über die Farbsichtweise von Frauen verfügen. Weißt schon die ganze Welt zwischen Korallenrot bis Tomatenrot zum Beispiel *grins*. *Klischeemodus off*
    Bin neugierig: Was für ein Blau? 😃
    …leicht größenwahnsinnig – also sich dasselbe Fahrzeug in 6 Monaten ein zweites Mal zu bestellen, zählt definitiv dazu 😉
    Ich wünsch Dir damit eine schöne Fahrt. Bin auf dem Weg nach Aachen und von dort geht’s mit leider nur 90 PS wieder zurück – hoffe, ich komm noch heute zuhause an 😂

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    1. …und noch kurz was zum Song. Ich krieg unterwegs keinen Ton im WP-Reader, deshalb erst eben angehört. Einige von Bushidos Sachen mag ich sehr und der hier gehört dazu.
      Man sollte denken, dass die Antwort auf seine Fragen sonnenklar ist und mit romantischen 20 oder auch 30 (und manche sogar noch mit 40) sagt man:“Ich würde mit Dir auch in ner Lehmhütte wohnen“. Aber es geht nicht nur um eine Person und ihre Liebe. Es geht auch und vor allem darum, ob der andere ebenfalls mit der neuen Situation klar kommt und wie eben seine Einstellung dem Materiellen gegenüber gewichtet ist. Meist kommt er nämlich nicht damit (plötzlicher oder schleichender Mißerfolg, Bedeutungslosigkeit) klar und läßt seinen Frust und den Druck, den er verspürt am Umfeld aus. …Da ihn irgendwann niemand versteht, sucht er sich bei günstigen Umständen eine(n) neue(n) Partner(in), der/die über einen guten finanziellen Background verfügt. Es gibt einfach Menschen, denen finanzielle Sicherheit – egal zu welchen Konditionen – wesentlich wichtiger ist als emotionale Sicherheit. Nichts davon ist besser oder schlechter als das andere. Es ist nur wichtig, dass man solche Einstellungen schon zu Beginn einer Beziehung ehrlich klärt, wenn sowas irgendwie geht. Baaahhh, ich versuch grad total sachlich zu bleiben und dabei hat der Song doch für ne Linsenspülung gesorgt ;-D .
      Grüße zur Nacht

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      1. Ja… ich glaube, dass man so etwas nicht vorab klären kann.
        Menschen und wahrer Charakter lasen sich erst später erkennen. Erst nachdem die harte Zeit eingetreten ist. Es ist aber auch ein Prüfstein der gemeinsamen Beziehung. Ich habe mich beispielsweise viele Jahre komplett aufgeopfert und alles für meine Partnerin getan was nur menschenmöglich (!) war. In jeder schwierigen Zeit. Und als der dunkelste und tiefste Punkte kam, bin irgendwann auch ich schwach geworden und konnte nicht mehr.
        Heute weiß ich: Alles was danach kam ist nicht im Ansatz mit dem vergleichbar, was vorher war. Vorher war „Urlaub“ dagegen, selbst in den schwierigsten Zeiten.
        Woher soll man das vorher wissen, wenn die Skala vorher zwar von 1 bis 10 ging und man immer dachte man läuft bereits auf Anschlag auf der 10… und später merkt man, dass die gefühlt schwierigsten Probleme eigentlich nie über der 1 waren. Die Relation kommt erst mit der Erfahrung. Und die hatte mir gefehlt.
        Heute reicht meine Skala von 1 bis 100.
        Jede Erfahrung erweitert den Horizont. Die schlimmen ihn sogar im Quadrat.

        Als Fr. Tinder es per Telefon beendet hat, war das für mich „Urlaub“. Sie hat etwas beendet, ja, und ich könnte traurig sein, bin ich aber nicht. Warum auch. Es hat mich ja sogar befreit. Aber auch wenn ich an ihr gehangen hätte: Verglichen mit der Zeit VOR Fr. Tinder war das ein „Kompliment“ des Lebens: „Ich will Dich nicht mehr!“
        Das ist im Prinzp nur eine Aussage. Bumm. Dann ist es vorbei. Kein Drama. Keine Probleme. Nur Freiheit.
        Etwas schwer so abstrakt zu beschreiben, aber so ist es.

        Und auf den Song zurück zu kommen: Heute spielt Geld keine Rolle mehr für mich. Ich versuche nur genug zu verdienen, um mir (und einer Partnerin) ein gemeinsamen Leben zu ermöglichen. Aber auf solche Dinge wie ein teures Auto kann ich jederzeit verzichten. Die von Dir genannte Lehmhütte würde mir völlig reichen! Mir. Die Frage ist: Wem noch?!
        Je weniger Materielles (Job, Auto, Krimskrams, unnötig großes Haus usw…) man besitzt, desto mehr Energie hat man „übrig“, um sich mit dem „Rest“ zu beschäftigen. Der Rest wird dann aber Hauptsache!
        Und das ist die Illusion des Lebens. Menschen merken nicht, dass der ganze Schrott und Schund, mit dem sie sich materiell umgeben, sie nur ablenken. Von dem was – aus meiner Sicht – wirklich wichtig ist: Menschen! Und allen voran der Partnerin.
        Anstatt mein teures Auto zu polieren oder meiner unglaublich unwichtigen geldbringenden Arbeit nachzugehen, könnte ich stattdessen auch einfach meine Frau in den Arm nehmen, sie streicheln und ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

        Sind wir alle wirklich von Sinnen?

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        1. Ich glaube nicht, dass wir von Sinnen sind, aber unsere Sinne werden systematisch vernebelt. Ich bin der Meinung, dass es 3 Ursachen hat, dass das Materielle bei vielen Menschen so einen hohen Stellenwert einnimmt. Zum einen setzt sich ab der Ausbildung so eine langsame Spirale in Gang. Wenn man mit 18 zuhause auszieht, ist man eigentlich einen gewissen Standard durch die Eltern gewöhnt, den man dann aber runterschrauben muss, weil es erstmal in eine WG oder eigene Wohnung geht und das Gehalt noch nicht so prall ist. Dann freut man sich nach der Ausbildung über mehr Gehalt und logischerweise auch über den steigenden Lebensstandard. Als Paar dann hat man zusammen noch mehr Geld locker. Dann wirds stressig, weil Frau dann schwanger wird und beide sich Gedanken machen müssen, wie es weitergeht. Sie schrauben zurück, merken aber, dass sie ihren Kindern einen gewissen Standard bieten wollen. Also wird malocht, damit der Nachwuchs es besser hat. Zusätzlich spürt man den extremen Druck von außen, spätestens wenn die Kids im Gym (ohne geht ja heutzutage gar nichts) sind, bestimmen andere sogar noch über zu tätigende Ausgaben. Es wird gestöhnt, aber der Sohn braucht Nachhilfe und neue Fussballschuhe und die Tochter soll ja mit auf Klassenfahrt. Und so dreht es sich immer weiter.
          Als zweites wird das viele Arbeiten und der Frust dann damit ausgeglichen, dass man sich etwas schönes gönnt, denn nach einer anstrengenden Woche schaffen es viele nicht, sich noch für etwas anderes zu begeistern – Konsum als Belohnung und als Hobby. Wer die ganze Woche abends vor der Kiste mit Werbung (2 Mio. Spots bis wir in Rente gehen) sitzt, hat sicher eine Menge Sachen im Kopf, die er unbedingt braucht.
          Und drittens wie schon erwähnt der gesellschaftliche Druck von Kollegen, den Nachbarn etc.
          Und der Burn out ist vorprogrammiert.

          Nein, wir sind nicht von Sinnen. Wir haben den Sinn unterwegs verloren und manche finden ihn wieder, andere nicht.

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          1. Das ist eine gute Herleitung. Ich gehe im Grundsatz komplett mit. Die Ursache ist die Sozialisation, wenn man von Anfang an eingeimpft bekommt, dass man konsumieren muss, dann macht man das halt. Ohne zu hinterfragen.
            Außer man wacht irgendwann mal auf und schaltet seinen Kopf ein. Stichwort Nachhaltigkeit und so.

            Dabei denke ich eben an eine witzige Sache, besonders was den Punkt Werbung im Fernsehen betrifft. Man ist (mit einem „s“) immer, womit man sich umgibt. Das gilt in Bezug auf die umgebenden Menschen gleichermaßen wie bezogen auf sachliche Themen.
            Was ist daran so witzig:
            Ich kaufe zum Beispiel immer (!) bei Aldi und Lidl ein. Außer es gibt bestimmte Dinge dort nicht, dann eben woanders. Zum Beispiel gibts keine Kichererben beim Discounter, die kaufe ich woanders. In einen Edeka oder Rewe komme ich nie. Normal nie. Und wenn ich dann wie gestern Abend schnell rein schaue, weil ich was bestimmtes kaufen wollte, dann bin ich überwältigt von der riesigen Auswahl. Es gibt plötzlich nicht ein Sonnenblumenöl sondern 15 verschiedene. IRRE! Wer braucht das?! So geht das weiter mit dem Regal für die Oliven. Und dann hab ich nach Kaffeekapseln für Nespresso-Maschinen geschaut. WAHNSINN! Bestimmt 10 verschiedene Ersatz-Hersteller.

            Und diese riesige Auswahl finde ich ja toll, witzig ist nur: Was man nicht kennt, braucht man auch nicht. Ich benötige keine 10 verschiedene Sonnenblumenölsorten. Und keine zehnerlei verschiedene Müslihersteller und noch fünf mal so viele Produkte der selbigen.

            Und so ist es mit dem Fernsehen auch: Manchmal schalte ich den Fernseher ein und zappe durch, das kommt alle paar Wochen mal vor. Und ich muss immer lachen über das was da kommt. Das fühlt sich so surreal an. Alles totaler Quatsch was da läuft (bis auf Arte, Phönix und manchmal noch ServusTV), aber es ist einfach surreal zu sehen was es alles gibt. Und was ich gar nicht kenne. TrashTV konsumiere ich nie. Aber wenn ich es eben mal anschalte, dann bin ich überwältigt.

            Ein Plädoyer grundsätzlich beim Discounter einkaufen zu gehen, plötzlich macht es riesig Spaß auch mal wieder in einen Edeka rein zu laufen! 😉

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            1. Keine Ahnung, ob Du Dir vorstellen kannst, wie es ist, wenn Du das erste Mal mit 18 einen Discounter oder Edeka betrittst. Ich kannte Kaufhallen. Mit 2 Sorten Brot, 2 Sorten Margarine und Butter und Milch gab es GENAU in einer einzigen Ausführung. Wer erzählt, wir hätten Hunger gelitten, lügt. Nur die Auswahl war beschränkt und dadurch konnte man auch die 5jährigen Kids einfach so losschicken zum Einkaufen und mußte sich keine Gedanken machen, ob sie jetzt das richtige mitbringen. Wie mein „erstes Mal“ hier war? Ich war froh, dass ich einen eigenen Einkaufswagen hatte – zum Abstützen, so derartig war ich überwältigt, kann ich heute noch nachfühlen. Und das ist 27 Jahre her, da war das Angebot noch kleiner als heute. Ich kenne Menschen, die ihren Kühlschrank mit allem möglichen zustopfen und gar nicht wissen, was da alles drin ist. Ihn aber regelmäßig dann aufgeräumt haben wollen oder aufräumen lassen und die meisten Sachen sind dann verdorben und wandern in die Tonne. Das zu erleben ist total..surreal, passt dazu. Der Respekt vor Lebensmitteln ist verloren gegangen und ich behaupte mal auch der Respekt vor sich selbst, denn das Geld, um diese zu kaufen, muss ja erstmal verdient werden. Der Mensch automatisiert sich selbst. Glücklicherweise gibt es schon einige, die umdenken.
              Das Nespresso Konzept gehört in diese surreale und irre Verkaufs-/Manipulationsding mit rein. (Auch wenn ich George heiß finde 😉 , Nespresso hätte er nicht nötig gehabt). 6 Gramm Kaffee sind in einer Kapsel, also 60 g in einer 10er Stange, die 3,90 € kostet. Heißt man bezahlt 65 Euro für das Kilo Kaffee, hat aber keinen cent übrig für Fairtraid. Gut, die Ersatzkapseln sind günstiger, aber auch wenn sie nur die Hälfte kosten, ist das einfach Wahnsinn. Sorry, ich steiger mich grad rein 😉 . Will nicht behaupten, dass ich total nachhaltig und öko oder so bin, aber ein wenig bewußter kann man einkaufen, da geb ich Dir vollkommen recht.
              Ach so, Kichererbsen gibts übrigens bei Penny als Eigenmarke 😉

              Liebe Grüße

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              1. Auch hier noch sorry für die späte Antwort…

                Das klingt nach einem heftigen Kulturschock!
                Manchmal passiert mir das natürlich auch, dass ich etwas aus dem Kühlschrank wegwerfen muss. Das finde ich nie schön. Es ist vielleicht ein Luxus, den wir uns leisten können. Bei mir ist das aber ganz oft so, dass ich draußen essen gehe, weil ich für mich alleine nicht kochen mag.
                Die originalen Nespresso-Kapseln kaufe ich aus tiefer Überzeugung… NICHT! 🙂
                Fürs Büro hab ich alternative Kapseln, auch nicht ideal – bei Umrechnung auf den Kilopreis. Aber eine Siebträgermaschine hab ich hier halt nicht. Schade… :-p

                In Hinblick auf das Automatisieren der Menschen fällt mir nur ein Spruch ein, den ich gut finde: Das Problem ist nicht, dass die Roboter wie Menschen werden. Das Problem ist, dass die Menschen wie Roboter werden…

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      1. Den Z4 gabs in dunkelblau 😍.
        Wenn Du mal n guten Beifahrer brauchst 🙋. Zu Aachen kann ich nicht viel sagen, ich fands einfach nur grau. Vielleicht hab ich für die Stadt irgendwann mehr Zeit als 30 min 😉

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          1. Das wär echt lustig….äh nein, das auch. Spannend wärs. Ist es nämlich immer, den Leuten aus dem Blogland im RL zu begegnen. Und zu sehen, wieviel der Blogpersönlichkeit real ist. Hab dadurch eine meiner 3 besten Freundinnen getroffen/gefunden. Und einen sehr guten Freund ebenfalls. Obwohl ich normalerweise der Meinung bin, dass das zwischen Männern und Frauen nicht funktioniert, also nur als Freundschaft. Da passt es einfach. Sind aber auch 400 km Luftlinie dazwischen.
            Würde mich auch echt freuen, wenn das irgendwann mal rein logistisch hinhauen sollte, dass wir beide uns über den Weg laufen. 🙂

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            1. Sehe ich ja genauso.
              Freundschaft zwischen Mann und Frau funktioniert nicht. Bzw. immer nur mit mindestens einseitig unterdrückten Gefühlen.
              Gute Einstellung, wenn auch extrem selten!
              Und deshalb besonders wertvoll, aus meiner Sicht.

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              1. Genau, danke. Ich glaube aber, dass viele ebenso denken, dass aber nicht äußern wollen oder können, weil ihr Handeln dem widerspricht. Weil ich so konsequent handle, bekomme ich manchmal vorgeworfen, dass ich zu radikal sei und die Welt nur Schwarz-Weiß sehe. Mag jeder meinen, wie er will, für mich machts das einfacher.

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